Stichworte auf dieser Seite:
AllgemeinesApathieAugenentzündung
DurchfallFellfraß/FellbeißenGefahrenquellen
HausapothekeKrämpfePilz
TierarztbesuchVergiftungVerstopfung
Zahnanomalien

Das Themengebiet Gesundheit wird hier nur sehr oberflächlich behandelt, da bei den geringsten Anzeichen von Krankheiten umgehend Rücksprache mit dem Tierarzt zu halten ist.


Weiterhin wird empfohlen, sich Hilfestellung über die bekannten Internetforen zu besorgen. Diese Foren bieten auch eine gute Plattform für den Erwerb von Fachwissen. Ein gewisses Niveau an Fachwissen kann dazu beitragen, im Vorfeld Krankheiten zu verhindern.

Checkliste:

Da Chinchillas Krankheitssymptome meisterhaft verstecken können, ist es ratsam, dass der Halter regelmäßig auf gewisse Dinge achtet.

Täglicher Check-up:

  • Kot (Form, Beschaffenheit)
  • Augen (sie sollten klar sein und die Augenumgebung sollte trocken sein)
  • Fell ( Fleischwunden oder Pilzflecken ?)
  • Fressverhalten (Speichelfluss, Ohrenanlegen)
  • Bewegungsapparat (humpelt das Tier?, Körperhaltung)


Viele Krankheiten erkennt man als erstes an einem schleichenden Gewichtsverlust.

Daher sollte das Tier mindestens 1x wöchentlich gewogen werden.

Um zuverlässige und vergleichbare Werte zu erhalten, muss immer zur selben Uhrzeit gewogen werden. Das Gewicht eines Chinchillas variiert -wie auch beim Menschen- an verschiedenen Tageszeiten.

Optimalerweise wiegt man täglich - je nach dem, wie das Chinchilla auf den Wiegevorgang reagiert. Teilweise kann der Vorgang spielerisch in den Auslauf integriert werden.

Gewichtsschwankungen von +- 20 g sind OK und kein Grund zur Sorge. 

Sollte das Tier über einen längeren Zeitraum Gewicht verlieren, so muss man sehr aufmerksam sein und versuchen, die mögliche Ursache zu finden.

Der Besuch beim Tierarzt:

Lieber einmal zuviel beim Tierarzt, als einmal zu wenig !

Aber:
Der Besuch beim Tierarzt ist ein großer Stressfaktor für das stressempfindliche Tier. Daher sollte der Halter bemüht sein, den Aufenthalt beim Tierarzt so kurz und stressfrei wie möglich zu gestalten.

Dazu gehört:
geeignete Transportbox und Transportbedingungen: Bitte keine Sporttaschen als Transportmittel benutzen, im Sommer möglichst ein Fahrzeug mit Klimaanlage benutzen, die Chinchillas vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Zugluft schützen.

Vermeiden von Umwegenauf der Fahrt zum Tierarztoder in die Tierklinik. Der Halter sollte die Strecke kennen (notfalls vorher einmal den Weg ohne Tiere erkunden). Weiterhin sollte die Fahrt lediglich zumTierarzt und zurück unternommenwerden - Zwischenstopps für andere Erledigungen sollten vermieden werden.

Ruhe bewahren. Die Nervosität des Halters überträgt sich auf das Tier.

Nach Möglichkeit den Käfigpartner mitnehmen, damit dieser den Patienten beruhigen kann.

Bei Notfallfahrten auf jeden Fall Ruhe bewahren und die Regeln im Straßenverkehr beachten.Es hilft niemandem, wenn man sein eigenes Leben oder das Leben von anderen wegen einer Notfallfahrt riskiert.

Hausapotheke:
Für den Notfall sollte man immer einige Präparate parat haben :

  • Desinfektionsmittel zur Wundsäuberung,
  • Bird Bene Bac (BBB) zum Aufbau der Darmflora,
  • Critical Care (CC) zur Zufütterung bei Krankheiten, welche einen Gewichtsverlust zur Folge haben,
  • Einwegspritzen zur Zwangsernährung,
  • Mundschutz (für den Halter, falls er selber eine ansteckende Krankheit hat),
  • Davinova T zum Aufbau des Mineralstoffhaushaltes,
  • Calcipot (Kalziumtabletten),
  • Rotlicht-Lampe - bei einer Reihe von Krankheiten sehr hilfreich


und i.w.S.:

  • Telefon-Nummer vom Tierarzt/Tierklinik,
  • Transportbox


Typische Krankheiten beim Chinchilla:

Chinchillas sind Exoten. Diese Tatsache sollte der Halter sich immer wieder vor Augen führen. Aus diesem Grund sind die Haltungsbedingungen nicht immer einfach und die Tatsache, dass sie Anzeichen einer Krankheit meisterhaft vertuschen können, erleichtert die Haltung nicht unbedingt.

Vergiftung:

Symptome: Apathie, Bewusstlosigkeit, Speichelfluss, Krampfanfälle.
Leider sind Vergiftungen bei Chinchillas keine Seltenheit. Vergiftungen sind besonders gefährlich, da sich das Chinchilla - ähnlich wie beim Pferd- nicht übergeben kann.
Der natürliche Nagetrieb (Probebiss), ihr empfindliches Verdauungssystem und ihr ausgefallener Geschmackssinn erhöhen die Gefahr noch.
Die meisten Vergiftungsgefahren lauern im Auslauf.

Je nach Käfigumgebung bestehen allerlei Gefahrenquellen, denen sich der neue Halter oft noch nicht bewusst ist:

Stromkabel: Chinchillas lieben den Geschmack der Kabelummantelung. Dass neben der Gefahr eines Stromschlages auch Vergiftungsgefahr besteht, ist wohl jedem Leser klar.

Zimmerpflanzen: So ziemlich alle Zimmerpflanzen sind giftig und haben in der unmittelbaren Umgebung der Chinchillas nichts zu suchen

chemische Reinigungsmittel: Bitte den Käfig nicht mit chemischen Mitteln reinigen. Auch die Umgebung sollte ohne Chemie gereinigt werden.

Speisereste: Der Auslauf in der Küche sollte frei von Resten menschlicher Nahrung sein. Chinchillas dürfen keine Leberwurstbrote, Schokolade oder Pizzareste, etc. fressen. Wer diese Reste ungeschützt im Bereich des Auslaufes liegen lässt, handelt fast schon vorsätzlich und trägt alleine die Schuld an einer evtl. Gesundheitsschädigung.

Zigarettenkippen: Sollte das Chinchilla eine achtlos herumliegende Zigarette fressen, so kann es an einer Nikotinvergiftung sterben. Generell sollte in der unmittelbaren Umgebung des Käfigs nicht geraucht werden (in einem Kinderzimmer raucht man ja auch nicht).

Einrichtungsgegenstände der Wohnung: Möbel, Teppiche oder Gardinen (Bleiband) können giftig sein.

Holzarten: Viele Holzarten sind giftig für die Tiere. Deshalb sollte man vor der Gabe von Nagehölzern vorher überprüfen, ob die jeweilige Holzart ungiftig für die Tiere ist.

Unbedenklich sind Hölzer vom Apfel-, Birnbaum, Haselnuss, Weide.

Wichtig ist allerdings, dass das Holz unbehandelt ist.

Krämpfe:

Symptome: epileptische Anfälle, unkontrollierte Bewegungen, Störungen bei Bewegungsabläufen.

Ein krampfendes Chinchilla sollte nur im absoluten Notfall (also z.B. wenn es droht vom Sitzbrett abzustürzen, o.ä.) aufgehoben werden.

Die Gefahr, dass der Halter dem unkontrolliert krampfenden Tier eine Verletzung zufügt, ist sehr groß.

Krämpfe können verschiedene Ursachen haben:

Genetik: Zuchtfehler, Vererbung - geringe Heilungsmöglichkeiten.

Ernährung: Eine falsche Ernährung kann zu Krampfanfällen führen. Ein Nährstoffmangel äußert sich oft in Krampfanfällen. Daher muss die Ernährung ausgeglichen sein. Ein Vorzeichen für einen Krampfanfall wg. eines Ernährungsfehlers sind oft helle oder weiße Zähne. Optimalerweise sind die Zähne eines Chinchillas hellgelb-bis orange-farben.

Bei stillenden Weibchen sollte verstärkt auf die Zahnfarbe geachtet werden, da das Stillen und die vorangegangene Schwangerschaft dem Körper des Muttertieres Nährstoffe entziehen und es somit schwächen können.

Gute Pellets sind allerdings auf den Bedarf von schwangeren/stillenden Weibchen ausgelegt. Die Chancen auf Heilung stehen hier recht gut, wenn die Ernährung verbessert wird und der Krampfanfall keine bleibenden Schäden verursacht hat.

Unfälle: Eine Gehirnerschütterung als Folge eines Sturzes aus größer Höhe kann auch die Ursache für einen Krampfanfall sein. Auch hier sind die Heilungschancen recht gut.Trotzdem sollte auch hier dringend Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden.

Zahnanomalien:

Symptome: langsames oder übertriebenes Kauen, Pelletsbrösel, Speichelfluss, Ohrenanlegen, evtl. Schmerzenslaute beim Fressen, tränende Augen.

Zahnanomalien haben hauptsächlich 3 Ursachen:

  • Genetik: Zuchtfehler, Vererbung - geringe bis gar keine Heilungsmöglichkeiten.
  • Haltungs-/Ernährungsfehler: Zahnprobleme aufgrund fehlender Nagemöglichkeiten oder der Gabe von zu wenig Heu.
  • Unfälle: Die Nagezähne können bei Unfällen abbrechen. Sie wachsen zwar nach, allerdings können bis zur Wiederherstellung der Nagezähne die Backenzähne aufgrund der falschen Belastung geschädigt werden. 

Alle Arten von Zahnanomalien können in einem zu weit fortgeschrittenen Stadium dazu führen, dass sich die Zahnwurzeln in den Ober- oder Unterkiefer bohren.

Dies ist sehr schmerzhaft für das Tier. Die Krankheit kann zwar aufgehalten werden, allerdings ist es unter Umständen nur eine Verlängerung der Qualen für das Tier.

Augenentzündung:

Symptome: tränende Augen und/oder verklebtes Fell in der Augenpartie.

Mögliche Ursachen :

  • Zugluft,
  • Unfall (z.B.Verletzung durch Heuhalm),
  • Zahnanomalie (die Zahnwurzeln wachsen in den Oberkiefer und drücken sich in die Augenhöhle)
  • zu trockene Heizungsluft im Winter

Sofern Unfälle und Zahnanomalien ausgeschlossen werden können und es sich bei den Symptomen wirklich nur um eine Augenentzündung handelt, sollte man erst ein paar Tage abwarten, bevor man Gegenmaßnahmen ergreift.Oft heilt die Entzündung nach kurzer Zeit von selbst ab (vorausgesetzt, man findet die Ursache und stellt diese ab).

Sollte der Heilungsprozess länger als 3 Tage ausbleiben, so kann man mit silikonfreien Augentropfen (z.B. Berberil oder Floxal) oder mit einer Salbe (Corti Biciron) den Heilungsprozeß unterstützen.

Bitte keinen Kamillentee oder Kamille-Präparate benutzen! Kamille kann die Entzündung durch ihre Wirkung noch verschlimmern, bzw. den Heilungsprozess verzögern.

Pilz:
Pilzsporen kann man nicht vermeiden. Sie sind überall (im Heu, in der Wohnung, an der Kleidung,etc.).Trotzdem ist es wichtig, dass der Halter die Käfighygiene (tägliches Fegen der Sitzbretter, tägliche Entfernung der nassen Einstreu, wöchentliche Großreinigung) konsequent beibehält.

Eine Pilzinfektion ist zwar nicht lebensgefährlich, aber sie ist sehr langwierig und kann auf andere Tiere und auch auf den Halter übergreifen.

Tiere mit einem schwachen Immunsystem sind anfälliger für eine Pilzinfektion. Insofern sollte man diese Tiere verstärkt beobachten und ggfs. die Gründe für die Schwächen des Immunsystems suchen und gezielt gegensteuern.

Symptome:

  • die Tiere kratzen sich verstärkt,
  • kahle/abgefressene Stellen im Fell
  • schorfige Hautpartien

Behandlung:

In schweren Fällen ist Rücksprache mit dem Tierarzt zu halten.

Für leichte Fälle reicht es aus, eine Prise Fungi-Stop unter das Sandbad zu mischen.

Fungi-Stop ist ein schwefelhaltiges Pulver, welches sich im Kampf gegen Pilzinfektionenbewährt hat. Die Anwendung ist über mehrere Wochen durchzuführen.

Von einer vorsorglichen Gabe des Pulvers rate ich ab. Es kann passieren, dass -ähnlich der Gabe von Antibiotika- ein Gewöhnungseffekt eintritt und die Wirkstoffe bei einer späteren ,erneuten Infektion nicht mehr wirken.

Die Käfighygiene muss in der Folgezeit verbessert werden. Vielleicht sollte der Halter einmal prüfen, ob sich vielleicht nicht doch Hygienefehler in der Haltung eingeschlichen haben.

Ziegenrücken :
Leider sind selbst im Internet nur ziemlich wenig Informationen über dieses Krankheitsbild vorhanden.

Der Ziegenrücken an sich ist keine Krankheit. Er ist vielmehr die Folge einer Krankheit.
Man muss zwischen dem unechten und echten Ziegerücken unterscheiden.

Woran erkennt man einen Ziegenrücken?

Das Chinchilla hat einen regelrechten Buckel, eingefallene Flanken (umgedrehtes V) und einen eingefallenen Nacken.Ein Gewichtsverlustist je nach Ursache damit einhergehend.

Der unechte Ziegenrücken:

Leider wird vielen gesunden Chinchillas aufgrund ihrer spitzen und schlanken Körperform ein Ziegenrücken angedichtet. Wenn diese Tiere allerdings 20 oder mehr Gramm zunehmen würden, sähen diese wahrscheinlich gesünder aus und der durchaus normale kleine Buckel würde dem Betrachter weniger auffallen. Ein gutes Zeichen für einen ziegenrücken-verdächtiges Tier, dass es sich evtl. doch nicht um einen Ziegenrücken handelt, ist die Tatsache, dass das Gewicht gleich bleibt und der Buckel verschwindet, sobald das Tier sich streckt.

Der echte Ziegenrücken:

Der markante Buckel ist immer da. Selbst wenn das Tier sich streckt, geht er nicht weg.

Ursachen für den Ziegenrücken:

Meist liegen die Ursachen für den Ziegenrücken in der falschen Ernährung.

Aufgrund des auf eine karge Kost ausgelegten Stoffwechsels können sich Ernährungsfehler des Halters durch einen Ziegenrücken äußern. Dies ist ein schleichender Prozess, da das Krankheitsbild meist erst nach jahrelanger falscher Ernährung auftritt. 

Der Ziegenrücken entsteht durch eine Fettleber und/oder durch Darmprobleme.

Da die Leber das einzige regenerative Organ im Körper ist, kann sich hier eine leichte Besserung des Krankheitsbildes einstellen. Leider wird das Tier sich wohl nie ganz erholen, da der Ziegenrücken im fortgeschrittenen Stadium das Knochengerüst deformiert.

Durchfall:

Symptome: weicher (mit Schleimschicht überzogener) oder flüssiger Kot

Prinzipiell kann es immer wieder einmal vorkommen, dass der Kot eines Chinchillas einmal mehr oder weniger fest ist. Das ist ein normaler Zustand und stellt kein Problem dar.

Sollten die Köttel allerdings so weich sein, dass man sie leicht auf dem Sitzbrett zerdrücken kann oder der Kot in flüssiger Form ausgeschieden werden, so liegt eine ernsthafte Störung der Verdauung vor.

Durchfall ist ein sehr ernstzunehmendes Symptom für eine Krankheit, da dem Tier Wasser und Nährstoffe entzogen werden und das Tier sehr schwächt.

Es ist unbedingt festzustellen, was die Ursache dafür sein kann.

Mögliche Ursachen:

  • Ernährung: Verdorbenes oder schimmeliges Futter, allergische Reaktion auf ein neues Leckerli, Löwenzahn, Apfel
  • Darmerkrankung: Darmentzündung
  • Parasiten/Bakterien/Pilze: Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Verdauungsproblemen ist der Kot im Labor nach Parasiten (z.B. Giardien), Bakterien (z.B. E.coli, Proteus) und Pilzen (z.B. Hefepilze) untersuchen zu lassen.

Es gibt diverse Hausmittel (Haferflocken, getrocknetes Weißbrot) allerdings können gerade diese je nach Ursache für den Durchfall förderlich für die Störung sein und die Symptome noch verstärken.

Verstopfung:

Symptome: kleine bis gar keine Köttel, Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit, Apathie, harter Bauch

Auch die Grösse der Köttel eines Chinchillas kann manchmal variieren. Kleinere Köttel bedeuten nicht immer automatisch eine Verstopfung.

Trotzdem kann eine Verstopfung tödlich enden.

Mögliche Ursachen:

  • Zahnprobleme: Durch Probleme im Mund-/Zahnbereich kann die Nahrung nicht richtig zerkleinert werden.Deshalb sollten bei langen oder wiederkehrenden Verdauungsproblemen unbedingt die Zähne untersucht werden.
  • Futterumstellung: eine zu rasche Umstellung der Pellet- oder Heumarke kann der Auslöser für eine Verstopfung sein.
  • Karotten: Karotten können zu einer Verstopfung führen.
  • Fremdkörper: wie z.B. Fäden, Plastikspäne von einer Plastik-Kotwanne, Plastikfolie
  • Parasiten, Bakterien, Keime
  • Darmverschlingung/Darmeinstülpung/Darmverschluss
  • Darmentzündung

Verdauungsfördernde Maßnahmen sind hier hilfreich.

Ein Stück Apfelkann Wunder bewirken. Besser wirkt allerdings ein Teelöffel mit geriebenen Apfel. Wichtig ist, dass der Apfel auf einer Glasreibe gerieben wird. Wenn das Tier den geriebenen Apfel ablehnt, kann man seinen Geschmack mit ein wenig Critical Care-Pulver verfeinern.

In schweren Fällen kann man eine Messerspitze unechtes Karlsbader Salz (Apotheke) in das Trinkwasser geben. Etwas mehr Bewegungkann dazu beitragen die Verstopfung zu lösen. Ein Begleitsymptom bei Verstopfung können Aufgasungenim Darm sein. Etwas Sab Simplex(Apotheke) verschafft etwas Linderung.

Bei schweren Fällen von Verstopfung kann nach Absprache mit dem Tierarzt Paraffin-Ölgleichzeitig oral und rektal verabreicht werden. Dieses Öl soll Kotanschoppungen im Darm auflösen.Grundsätzlich ist eine Verstopfung bei Chinchillas ein ernsteres Problem als z.B. ein etwas zu weicher Kot, da die Folge von Verstopfung ein schmerzhafter Tod, bzw. ein Enddarmvorfall sein kann.

Haarring (beim Böckchen):

Bei Böckchen kann es vorkommen, dass sich Fellreste ringförmig um den Penis legen. Dieser Ring aus Fellhaaren zieht sich mit der Zeit immer enger zusammen und das wird sehr schmerzhaft für das Tier. Der Haarring kann zum Absterben des Penis führen.

Die Entfernung des Haarrings sollte sehr vorsichtig mit einer stumpfen Pinzette vorgenommen werden. Hilfreich ist es auch, wenn man den Penis vorher mit Vaseline oder auch z.B. Salatöl einschmiert. Die Vorhaut läßt sich somit besser zurückschieben und die Prozedur ist dann nicht ganz so schmerzhaft. Hilfe einer zweiten Person wird empfohlen, da der Vorgang einhändig nicht zu schaffen ist.

Im Zweifelsfall bitte immer zuerst den Tierarzt kontaktieren !

Verhaltensstörungen:

In Gefangenschaft gehaltene Tiere zeigen manchmal gewisse Verhaltensauffälligkeiten.

Fellfraß/Fellbeißen :

Das Chinchilla benagt sein eigenes oder das Fell eines anderen Tieres so stark, dass Löcher entstehen bzw. manche Körperpartien richtiggehend kahlgefressen sind. Fellfraß ist recht häufig zu beobachten. Die Ursachen für Fellfraß können Stress (z.B. Umgebungsgeräusche, Probleme innerhalb der Hierarchie der Gruppe) , Pilz oder Langeweile (Einzelhaft, zu karger Käfig, zu wenig Beschäftigung) sein. Die Heilungschancen sind nicht immer so gut. Der Halter muss Ursachenforschung betreiben.

Apathie:

Hier können die Ursachen ähnlich wie beim Fellfraß sein. Allerdings kann der Grund für die Apathie auch eine organische Ursache (Schmerzen, innere Verletzung) haben.

Unfälle:

Chinchillas haben einen ausgeprägten Spieltrieb und sind sehr neugierig.

Leider sind Unfälle bei Chinchillas keine Seltenheit.

Teilweise ist der Käfig oder der Auslauf nicht frei von Gefahrenquellen, teilweise ist der Halter unachtsam im Umgang mit den Tieren.

Gefahrenquellen im Käfig :

  • zu großer Abstand zwischen den Sitzbrettern
  • Fallhöhe im Käfig zu hoch (max. 50 cm)
  • Draht im Käfig (Chinchilla kann sich verfangen)
  • spitze Gegenstände
  • scharfe Gegenstände
  • frei schwingende Teile z.B. Hängebrücken oder Hängematten (Chinchilla kann sich strangulieren oder quetschen)
  • Heuraufe im Käfig (Chinchilla kann sich verfangen)
Gefahrenquellen im Auslauf :
  • Stromkabel
  • spitze Gegenstände
  • zu hohe Falltiefen (z.B. bei Kletterbäumen)
  • Wasser (z.b: aufgeklappter Toilettendeckel, Putzeimer)
  • Schränke/Möbelstücke hinter denen das Chinchilla sich verstecken kann und sich evtl. auch verfängt

Zum Thema Auslauf im Badezimmer kann ich nur sagen, dass ich dafür keinerlei Verständnisaufbringen kann.

Im Badezimmer steht die Toilette, welche an sich eine Gefahr für das Chinchilla darstellt, da Chinchillas nicht schwimmen können.

Weiterhin besteht die Gefahr, dass das Chinchilla sich mit irgendwelchen Keimen infiziert.

Der Boden ist meist gefliest und ist demnach sehr hart (bei einem Absturz).

Das Bad wird meist mit Reinigungsmitteln gereinigt, welche nicht unbedingt gesund für das Tier sind.

Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit im Bad viel höher als in anderen Wohnungsteilen.

Gefahrenquelle Halter:

Der Halter selbst stellt manchmal eine große Gefahr für die Chinchillas dar. Nicht selten kommt es vor, dass ein Tier im Auslauf übersehen wird, bzw. es sich unter den Fuß des Halters begibt, während dieser gerade einen Schritt machen möchte.

Daher muß der Halter sich im Auslauf besonders vorsichtig und umsichtig bewegen.

Vorsicht ist nicht nur beim Gehen geboten - auch beim Setzen muss man aufpassen !

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